Im Zuge der Neubaustrecke (NBS) Erfurt–Halle/Leipzig quert die Trasse das Scherkondetal nördlich der Gemeinde Krautheim im Landkreis Weimarer Land.
Das Tal ist durch den abfallenden Hang auf der Ostseite und die flach geneigte Talflanke auf der Westseite geprägt. Im Bereich der Scherkondetalbrücke kreuzen zwei Wirtschaftswege und ein Wanderweg die zukünftige ICE-Trasse. Der Grund des Scherkondetals wird durch das Fließgewässer Scherkonde sowie den Speicher Groß brembach eingenommen. Der Speicher weist aufgrund seiner Nutzung als landwirtschaftlicher Wasserspeicher einen stark wechselnden Wasserstand auf. Im Stauwurzelbereich befinden sich große Feuchtflächen, die bei Vollstau von der Wasserfläche eingenommen werden. Das Scherkondetal ist in die flachwellige Ebene des Thüringer Beckens eingeschnitten, welches durch einen vielfältigen Wechsel an Nutzungsarten gekennzeichnet ist. Neben Obstwiesen, Waldflächen, Halbtrockenrasen und Feuchtflächen sind im Hangbereich Äcker vorhanden, die westlich und östlich an große Ackerflächen anschließen.
Die mehrfach preisgekrönte Brücke quert das Scherkondetal und den Wasserspeicher Großbrembach nördlich der Gemeinde Krautheim. Die Scherkondetalbrücke ist die erste Brücke an der Neubaustrecke, die in semiintegraler Bauweise errichtet wurde. Der Überbau entstand mit Hilfe eines Vorschubgerüstes. Die Gründung der Widerlager und Pfeiler erfolgte mit Bohrpfählen von bis zu 19 Metern Länge.
Das für den Bau und die Planung der Brücke verantwortliche Team erhielt den Ingenieurbau-Preis von Ernst & Sohn 2010 und den Deutschen Brückenbau-Preis 2012. Deren Jurys beurteilten die erste semiintegrale Brücke im Hochgeschwindigkeitsverkehr der Deutschen Bahn als ein ästhetisch überzeugendes, innovatives Bauwerk und einen Meilenstein des modernen Eisenbahnbrückenbaus. Ästheti