Der Entwurf der Erweiterung des Flutmuldensystems Maintal nimmt die bereits vorhandenen Mulden auf. Die Flutmulden werden vertieft und zu einem abflusswirksamen Muldensystem verbunden. Die Geländemodellierung des Flutmuldensystems Maintal ist so gewählt, dass die, mit der Baumaßnahme der Neubaustrecke verbundenen Beeinträchtigungen des Retentionsraumes, kompensiert und genügend Stauraum für die im Hochwasserfall zu erwartenden Wassermengen bietet.
Um die mit dem Vorhaben in den Naturhaushalt verbundenen Eingriffe zu kompensieren sind umfangreiche naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen im Maintal geplant. Dazu gehören neben der Geländemodellierung der Mulden die Herstellung einer natürlichen, ökologisch hochwertigen Wiesenvegetation, Rasenansaaten zur Bodenstabilisierung, Sukzessionsflächen, die der natürlichen Entwicklung überlassen werden und Pflanzungen mit heimischen Gehölzarten.
Die hergestellten, bzw. vertieften Flutmulden dienen als Ersatz für den entzogenen Hochwasser-Stauraum im direkten Umfeld des Maintals. Dazu werden im direkten Umfeld des Damms flache Senken ausgehoben und nach wasserwirtschaftlichen und landschaftspflegerischen Gesichtspunkten gestaltet. Dieses, für den Hochwasserabfluss künstlich angelegte Muldensystem, verstärkt die natürlich gewachsenen Formen der Mulden. Insgesamt neun Mulden werden untereinander bzw. mit dem Main verbunden, so dass sich das Hochwasser bei hohen Pegelständen optimal verteilen kann. Zur Herstellung der Mulden wurden ca. 250.000 Kubikmeter Erdmassen bewegt und das Gelände im Mittel um etwa 1 Meter eingetieft.
Nach Fertigstellung des Bauvorhabens mit den Bahndämmen und Brückenbauwerken der ICE-Trasse soll sich durch die zugehörigen Ansaaten in den Flutmulden und die Gehölzpflanzungen ein naturnahes Bild mit vielen Grünflächen ergeben.