Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Die Baumaßnahmen im 1. Bauabschnitt

Infofilm Knoten Leipzig, 1. Bauabschnitt Video: DB AG

Zahlen und Fakten

Sanierung/Abriss von Ingenieurbauwerken:
5
Neubau von Weichen:
74
Neubau von Gleisen:
11 km
Neubau von Oberleitungsanlagen (OLA) und Ausrüstungstechnik:
22 km
Bauzeit:
2012–2017

Die Neubaustrecken der Bahnmagistrale Berlin–Nürnberg, die den zentralen Teil der europäischen Nord–Süd-Achse darstellen, in den größten Kopfbahnhof Europas einzubinden, stellte eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar.

Mit der Einbindung der VDE 8.2/8.3 in den Knoten Leipzig waren umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen erforderlich, die sich in drei Bauabschnitte gliederten:

  • Die Bahnsteige 10-15 im Hauptbahnhof Leipzig wurden an die geltende europaweite Normung für schienengebundenen Hochgeschwindigkeitsverkehr angepasst. Damit einher gingen unter anderem Anpassungen der Bahnsteighöhen und -längen.
  • Die Eisenbahnüberführung über die Parthe und die Rackwitzer Straße im Bereich des Gleisvorfeldes wurden abgebrochen und teilweise neu errichtet. Unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wurde das Erscheinungsbild an den Altbestand angepasst. Für den Autofahrer deutlich sichtbar: Die neue Eisenbahnüberführung hat keine Mittelstützen mehr im Bereich der Rackwitzer Straße, womit ein relevanter Unfallschwerpunkt zu entschärft wurde.
  • Zwei Verkehrstunnel in der Bahnhofsausfahrt wurden im Zuge der Baumaßnahmen verfüllt. Einer wurde schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt, der andere bindet die Ausfahrt Richtung Dresden in den Hauptbahnhof ein, welche im Zuge der gesamten Baumaßnahmen verlegt und für höhere Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h ertüchtigt wurden.
  • Das gesamte Gleisvorfeld für die Einbindung der Strecken 5919, 6411 und 6363 in den Hauptbahnhof wurde neu gebaut.
  • Die Nordrampe des Citytunnels tangiert die Baumaßnahme ganz gravierend und musste als Bestandsbauwerk entsprechend planerisch berücksichtigt werden.

Schon im 12. Jahrhundert erkannte Markgraf Otto der Reiche von Meißen die Bedeutung der „Urbs Libzi“ – Stadt der Linden und verlieh dem heutigen Leipzig das Stadt- und Marktrecht. Gelegen an der Kreuzung der beiden wichtigsten europäischen Handelsrouten, der via regia und der via imperii entwickelte sich Leipzig in den folgenden Jahrhunderten zu einer der bedeutendsten Handels- und Messestädte Europas. Noch heute liegt Leipzig im Kreuzungspunkt der wichtigen Achsen Italien–Skandinavien und Frankreich–Osteuropa und verfügt über den wichtigsten Interkontinentalflughafen Mitteldeutschlands.