Rückbau von Bahnübergängen
Der Bahnübergang in Kemmern (Wirtschaftsweg) wurde durch den Neubau der Straßenüberführung (SÜ) Wirtschaftsweg Kemmern 2017 ersetzt. Nach dem Ausbau wird es entlang des Streckenabschnitts keine beschrankten Bahnübergänge mehr geben.
Bahnhöfe und Haltepunkte
Am Haltepunkt Hallstadt wird der Mittelbahnsteig umgebaut und erhält einen Aufzug. In der Bauphase (2021– 2022) wird ein temporärer Behelfsbahnsteig auf der stadtabgewandten Seite der Gleise errichtet.
Oberbau
Im gesamten Streckenabschnitt wird die Oberbauform auf Betonschwellengleis im Schotterbett vorgesehen.
Technische Ausrüstung
Die Strecke wird mit modernster Technik ausgerüstet, unter anderem wird die Oberleitungsanlage komplett erneuert. In Breitengüßbach entstand ein Elektronisches Stellwerk (ESTW-A) in das die Signaltechnik des Ausbauabschnitts eingebunden wird.
Bauarbeiten
Grundlage für den Bau der Strecke war der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens im Jahr 2015. Für den Abschnitt beginnen die Hauptbauleistungen Anfang 2019, vorlaufende Umweltmaßnahmen begannen im Frühjahr 2017. Die Arbeiten sind sehr anspruchsvoll, da sie „unter rollendem Rad“, das heißt bei laufendem Zugverkehr erfolgen. Ein Warnsystem signalisiert den Arbeitern, wenn Züge vorbeifahren. Da in den Nachtstunden bedeutend weniger Verkehr auf der Strecke ist, können bestimmte nicht lärmintensive Arbeiten auch in diese Zeit verlagert werden. Zudem wird es auf der Strecke zu Sperrungen des Zugverkehrs kommen, zum großen Teil in der Nacht und am Wochenende. Gelegentlich werden auch Totalsperrungen nicht zu vermeiden sein.
Dann wird den Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr angeboten. Die Baustellen werden überwiegend über das bestehende Straßennetz angefahren. Zusätzlich werden Baustraßen errichtet, die nach Beendigung der Arbeiten zurückgebaut werden. Auch entlang des entstehenden Bahnkörpers wird eine Baustraße zum Transport von Baumaterial genutzt.
Rettungskonzept
Parallel zur Bahntrasse entstehen Rettungswege und Zugänge (Rettungstüren im Bereich der Lärmschutzwände), um im Ereignisfall Fahrgäste und Zugpersonal evakuieren zu können bzw. Rettungskräften an jeder Stelle der Strecke Zugang zu gewähren.
Bahnbau und Umwelt

Neue Lebensräume für Zauneidechsen (Foto: DB AG/Hannes Frank)
Durch den Bau einer Bahntrasse sind Eingriffe in Natur und Landschaft zwar unvermeidlich, sie können aber gemindert oder ausgeglichen werden. Wenn Verluste an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen nicht vor Ort zu kompensieren sind, werden sie an anderer Stelle gleichwertig kompensiert. In einem Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) werden alle Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen dokumentiert. Die Maßnahmen werden mit den Umweltbehörden abgestimmt.
Geschützte Zauneidechsen wurden vorab in unmittelbarer Nähe ihres ursprünglichen Lebensraums in „Zauneidechsenhotels“, d. h. artspezifische Stein- und Holzwälle, umgesiedelt. Die Bahn bringt zur Minderung von Fremdflächenbedarf eigene Flächen und bereits erworbene Grundstücke in das Ausgleichskonzept ein.Die dauerhafte Sicherung der Kompensationsmaßnahmen wurde durch Erwerb sichergestellt. Entlang der neuen Eisenbahntrasse werden bedeutende Bodendenkmäler vermutet. Fünf davon, Vor- und frühgeschichtliche Siedlungen und Reste aus der römischen Kaiserzeit sind bekannt. Die Funde und Befunde, die Einblicke in das Siedlungswesen unserer Vorfahren geben, werden mit moderner Grabungstechnik erforscht und dokumentiert.
Schall- und Erschütterungsschutz

Schallereignisse und deren Schallpegel (Grafik: DB AG)
Für den Schall- und Erschütterungsschutz wurde auf Grundlage der geltenden gesetzlichen Bestimmungen ein Konzept erarbeitet.
Die Anwohner werden umfassend vor Lärm geschützt. Schallschutzwände und -wälle entstehen entlang der Trasse auf fünf Kilometern Länge, teilweise auch Mittelwände zwischen den Gleisen. Sie mindern den Bahnlärm in den Ortsbereichen.
Neben diesen aktiven Schallschutzmaßnahmen sind bei zirka 300 Wohnungen, die besonders betroffenen sind, passive Maßnahmen vorgesehen (zum Beispiel der Einbau von Schallschutzfenstern oder Lüftern).
Maßnahmen zum Erschütterungsschutz sind in Bezug auf Gebäude im Planungsabschnitt ermittelt worden. Daraus leiten sich Schutzmaßnahmen durch die Anordnung von Schwellenbesohlungen ab. Die Unterseiten der Schwellen werden mit einer elastischen Kunststoffschicht versehen, diese nimmt die Erschütterungen auf. Insgesamt werden zirka fünf Kilometer Gleis auf der Strecke 5919 und auf zwei Brücken in Hallstadt und Breitengüßbach so ausgerüstet.