Breitengüßbach – Zapfendorf
Der Ausbau beginnt im Jahr 2015 - zunächst zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf. Von Süden kommend laufen zwei Gleise parallel in eine Fahrtrichtung bis in diesen Abschnitt, die anderen beiden in die entgegengesetzte Richtung. Zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf werden die Ausbau- und die Bestandsstrecke getrennt, indem das in nördlicher Richtung verlaufende Gleis der Ausbaustrecke über die zwei in der Mitte verlaufenden Gleise der Bestandsstrecke geführt wird.
An einigen Stellen ergeben sich Engpässe, da hier der Main, die Bahnlinie, die Autobahn 73 und die Staatsstraße 2197 dicht nebeneinander liegen. Daher wird die Mainschleife Ebing verlegt. An zwei Stellen erhält die Staatsstraße 2197 einen neuen Verlauf. Im Bauabschnitt entstehen neu: der Haltepunkt und der Überholbahnhof* Breitengüßbach, die Haltepunkte Ebing und Zapfendorf und ein elektronisches Stellwerk.
Wie wird gebaut?
Die meiste Zeit finden die Bahnbauarbeiten bei laufendem Zugverkehr statt - „unter rollendem Rad“. Das ist an sich schon sehr anspruchsvoll. Hinzu kommt in diesem Bauabschnitt die komplizierte topographische Lage. Daher sind nur kleinere Etappen in dieser Bauweise auf der Strecke realisierbar.
Ein Warnsystem signalisiert den Arbeitern, wenn Züge vorbeifahren. Da in den Nachtstunden bedeutend weniger Verkehr auf der Strecke ist, können bestimmte nicht lärmintensive Arbeiten auch in diese Zeit verlagert werden. Außerdem wird es auf der Strecke zu Nachtsperrpausen kommen. Auch am Wochenende sind einzelne Sperrpausen möglich. Dann wird den Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr angeboten.
Sperrung im Jahr 2016
Würden alle Arbeiten „unter rollendem Rad“ stattfinden, nähmen sie einen Zeitraum von acht Jahren in Anspruch. Daher wird es im Jahr 2016 zu einer Vollsperrung der Strecke für zirka acht Monate kommen. In dieser Zeit wird die alte, zweigleisige Strecke zurückgebaut und die neue viergleisige aufgebaut. Während dieser Zeit wird den Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr angeboten. Durch die Totalsperrung werden auch Beeinträchtigungen im Autoverkehr zeitlich verkürzt. Nach der Sperrung finden die Arbeiten wieder bei Probebetrieb (Ausbaustrecke) und laufendem Verkehr (Bestandsstrecke) statt. Mehrere Überwerfungsbauwerke werden errichtet, mit denen ein Gleis über zwei andere geführt werden. Die Bauarbeiten in Breitengüßbach und Ebensfeld sollen im Jahr 2017 abgeschlossen sein.
Übersicht: Was wird gebaut?
- Einbindung der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt in die Ausbaustrecke Nürnberg-Ebensfeld
- Eine viergleisige Eisenbahnstrecke (zwei Gleise für den Ausbau der Bestandsstrecke und zwei Gleise für die Hochgeschwindigkeitsstrecke)
- 12 Straßen- , Wege- und Fußgängerbrücken über die Strecke
- Rückbau von vier Bahnschranken
- zwei Überholbahnhöfe
- zwei Elektronische Stellwerke
- Kabelkanäle für die technische Ausrüstung und der Einbau der Streckenentwässerung
- 21 Kilometer Schallschutzwände und- wälle
- 1 Schallschutzwall
- Verlegung von zwei Mainschleifen
- Neue Bahnsteige: in Ebensfeld zwei Außenbahnsteige, in Zapfendorf zwei Außenbahnsteige, in Ebing ein Mittelbahnsteig, in Breitengüßbach ein Mittelbahnsteig, nach 2017 ein Mittelbahnsteig in Hallstadt
Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen
Das Material, das zum Streckenbau nötig ist, wird entweder über das Gleis oder mit LKW über Baustraßen transportiert,die größtenteils parallel zur Neubaustrecke verlaufen. Für Flächen der Baustelleneinrichtung und Zufahrten werden vorrangig bereits befestigte Straßen- und Wegeflächen, Flächen innerhalb der Gleisanlagen, vorhandene Lagerplätze und bewuchslose Flächen genutzt. Nach Fertigstellung der Trasse bleiben einige Baustraßen mit einer Breite von 3,50 Metern als „bahnparallele Wege“ erhalten. So ist jeder Punkt der Strecke im Bedarfsfall schnell zu erreichen.