Knoten Erfurt – Realisierung
Mit dem 1991 beschlossenen Programm der 17 „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ wird Erfurt ein Schwerpunkt der Aus- und Neubauarbeiten des Streckennetzes der Bahn. Der Um- und Neubau des Erfurter Hauptbahnhofes lässt sich städtebaulich in mehrere Baukomplexe gliedern, die aber einheitlich in einem Gesamtkonzept betrachtet werden müssen. Bei der Planung der Sanierung des historischen Vorempfangsgebäudes und der neuen Bahnhofshalle mussten aufwendige Denkmalschutzauflagen beachtet werden. Das nachfolgende Foto zeigt das komplette Bahnhofsumfeld und die Komplexität der Betrachtung.
Die Sanierung und der Umbau der Verkehrsstation wurde im Dezember 2008 abgeschlossen.
Der Um- und Ausbau des historischen Bahnhofes zum modernen ICE-Bahnhof wurde im Jahr 1995 mit einem Planfeststellungsbeschluss unterzeichnet. Bauherren des Großprojektes sind die DB Netz AG, DB Station & Service, DB Energie GmbH, die Stadt Erfurt und der Freistaat Thüringen.
Planung Verkehrsstation und Bahnhofsumfeld
Der Realisierung des gesamten Bahnhofsprojektes liegt ein Ideen- und Realisierungswettbewerb aus dem Jahr 1995 zugrunde. Der Entwurf der Gössler Architekten aus Hamburg bekam den Zuschlag für das vorgelegte Konzept. Damit konnten sie sich gegen nationale und internationale Konkurrenz durchsetzen. Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des gesamten Bahnhofsumfeldes erfolgte durch die Arbeitsgemeinschaft der Landschaftsarchitekten WES & Partner in Zusammenarbeit mit der Stadt Erfurt und den Erfurter Verkehrsbetrieben.
Das Gesamtvorhaben gliedert sich in seiner Realisierung in zwei Ausbaustufen.
Ausbaustufe 1
Die erste Ausbaustufe ist mit folgendem Inhalt abgeschlossen:
- Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerkes Erfurt im Jahr 1999
- kompletter Um- bzw. Neubau der Verkehrsstation mit Abbruch des Inselgebäudes
- Errichtung der neuen Dachkonstruktion, Umbau der Bahnhofshalle mit Errichtung der Ladenpassagen
- Um- bzw. Neubau der Gleisanlagen im Hauptbahnhof einschließlich aller Ausrüstungsgewerke
- Anpassung des Spurplanes an die Erfordernisse der Anbindung der NBS VDE 8.1
- Errichtung der Personenverkehrsanlagen
- Erneuerung der EÜ Bahnhofstraße, EÜ Löberstraße, EÜ Flutgraben II und EÜ Puschkinstraße
Gleichzeitig wurden nach dem Stadtratsbeschluss 005/01 mit den geplanten städtebaulichen Maßnahmen des Bahnhofsumfeldes begonnen.
Ausbaustufe 2

In der zweiten Ausbaustufe ist die niveaufreie Einbindung der Neubaustrecken Ebensfeld–Erfurt und Erfurt–Leipzig/Halle geplant. Ziel ist die Schaffung einer Infrastruktur, welche die optimale Nutzung der Neubaustrecken gewährleistet. Der Abschnitt befindet sich zurzeit in der Planung und Bauvorbereitung.
Die zweite Ausbaustufe beinhaltet folgende Bauleistungen:
- Erweiterung der Schmidtstedter Brücke / EÜ Flutgraben I
- Sanierung des ehemaligen Gaswerkstandortes
- Rationalisierung und Anpassung des Spurplanes mit neun sicherungstechnische Bauzuständen
- Trennung der Verkehrsströme durch separate Führung der Güterzuggleise
- Errichtung von Lärmschutzwänden