Die geologische Struktur des Finnetunnels
Die Neubaustrecke quert im Bauabschnitt den Übergang vom Thüringer Becken, einer geologischen Einmuldungsstruktur, zur Hermundurischen Scholle, einer bruchtektonisch herausgehobenen Struktur.

Die Formationen sind durch die sogenannte Finnestörung getrennt, bei der sich Buntsandstein gegen Keuper versetzt hat.

Die stark zerlegten Gesteinsformationen der Finnestörung stellten die Trassenbauer aufgrund der geologischen und hydrologischen Situation vor anspruchsvolle, jedoch lösbare Aufgaben. Zudem liegt der Tunnel teilweise bis zu 50 Metern unter dem Grundwasserspiegel.

Im Vorfeld des Tunnelbaus wurden umfangreiche Erkundungen durchgeführt. Sie erfolgten nach neuestem Stand der Technik von der Luftbildauswertung bis zum ABF (akustisches Bohrlochfernsehen). 100 Bohrungen in bis fast 100 Meter Tiefe lieferten sogenannte Bohrkerne. Untersuchungen von Gebirge und Wasser begleiten auch während des Tunnelbaus jeden Arbeitsschritt.